bottle-sharing


Englischstunde - Diskussion über den Verkauf von Gasmasken. Were you after the latest articles?!, unsere Englischlehrerin meldet sich zu Wort. Ergriffen von der Tatsache, dass der Verdachtsfall von Baden versehentlich entlassen wurde, werden wir nun mit Insiderinformationen beliefert. Ja, es ist ein Schüler der Kantonsschule Baden, und ja, er ging wieder seinem gewohnten Leben nach UND das Schlimmste: Er trank mit anderen aus derselben Flasche. (Wer hätte da Bedenken, wenn er als gesund aus dem Spital entlassen wird?)

That`s why I NEVER share a bottle of water with anybody

ertönt es aus der hinteren Reihe. Ein Gelächter geht durch die Klasse, man braucht gar nicht hinzuschauen, wer dies gesagt hat - Thomas. Für Leser, die Thomas (noch) nicht kennen, sei hier angemerkt, dass er einen ziemlichen Reinlichkeitsfimmel hat. Von Tische mit einem Nastuch putzen, über warme Stühle austauschen, zu eben...

Genau dieser Thomas ist nun an der Reihe, über seinen "dream job - a professional bed tester" zu referieren, als die Unterbrechung durch die Lehrperson kommt: You have to share the water bottle in this job. Konsterniert bringt er gerade noch ein Really!?!! hervor. Das waterbottle-sharing lässt ihm keine ruhige Minute mehr und so kommt es Ende seiner Präsentation zur Frage an die Lehrerin: But why should I share a bottle of water? - That`s in the bundle of this job.

Mathematikprüfungen


Wir kennen dieses Gebilde auch unter dem Trivialnamen ADRENALIN.
Es wäre doch sehr interessant zu wissen, wie viel Adrenalin unser Körper während einer Mathematikprüfung ausschüttet?!
Adrenalinschübe werde durch Stress – oder Extremsituationen ausgelöst! Mathematik kann jedoch ebenfalls eine Ursache sein.
Wie wir ja alle wissen, führt die Ausschüttung von Adrenalin zu einer erhöhten Herzfrequenz, lässt den Blutdruck ansteigen, erweitert die Bronchiolen oder Ähnlichem…

Die Schule alleine stellt im Normalfall noch keinen eindeutigen Stressfaktor dar, aber die heimtückischen Mathematikprüfungen haben es in sich.

Wir schreiben den 29.4.2009, 09:50 Uhr.
Die Klasse G4H sitzt im Klassenzimmer.
Es fällt auf, dass alle ihre sieben Sachen auf dem Tisch ausgebreitet haben – nicht wie an anderen Tagen! Man macht sich für die schwierige Aufgabe bereit – Mathematikprüfung. Jeder versucht sich zu stärken und redet sich Mut zu. Wird es was nützen?!
Einige sitzen da und warten, andere kauen an den Fingernägeln und wieder andere schwirren durchs Zimmer, weil sie noch eine Formel wissen müssen – die dann sicher nicht abgefragt wird!
Kurz gesagt – es herrscht eine, sich im Anfangsstadium befindende, Hysterie.
Mittlerweilen liegen die Aufgabenblätter auf dem Tischen. Wenn man ganz genau schaut (aber wirklich genau) erkennt man, dass viele verzweifelte Blicke durchs Zimmer schiessen und es einem Angst und Bange wird.

Mehrere fangen an zu schwitzen…

Immer mehr Adrenalin setzt sich in unseren Körpern frei!
In unseren Köpfen geht es drunter und drüber, wie auf einem Schlachtfeld. Das Integral versucht die Ableitung zu verleiten, zwei Kreise schneiden sich und andere lassen sich nicht integrieren. Endlich glaubt man die zündende Idee gefunden zu haben, oder doch nicht…
Kein Wunder fühlt man sich nach 100 Minuten, ausgelaugt, wie nach einem Marathon.
Knallrote Wangen, Schweissränder bis unter den BH- Ansatz, eine leere Wasserflasche und ein „Super“- Gefühl. Wow, endlich geschafft!

Diese Strapazen sind nun zum Glück Geschichte und wir werden keine stinkenden Mathematikzimmer mehr zurücklassen!


Olivia

In letzter Minute

Es gibt an unserer Schule und auch in unserer Klasse tatsächlich Menschen, die alles immer rechtzeitig fertig haben. Die bereits eine Woche vor der Prüfung mit Lernen beginnen und Vorträge dann erstellen, wenn wir den Auftrag dazu erhalten.
Und ich möchte diesen Kollegen einmal ein Kränzchen winden.

Oder glaubt ihr, es gibt sie nicht?
Erledigen Schüler alles um fünf vor zwölf?

Es gibt tatsächlich viele Schüler, die es so machen. Man kann sich schliesslich immer irgendwie herausreden. Oder mal eine Nachtschicht einlegen.

Es gibt Schüler, die können den Deutschunterricht besuchen, ohne die Bücher zu lesen. Sie können Vorträge halten, ohne sie einmal geprobt zu haben. Und die können sogar die Maturarbeit innerhalb von drei Wochen schreiben.
Ich weiss das. Weil ich die ersteren beiden Dinge auch schon probiert habe und weil sich Bekannte von mir für die leztere Leistung brüsten.

Wenn ihr aber zu jenem Teil der Menschheit gehört, die sich in der Fragestunde vor der Prüfung nicht traut, eine Frage zu stellen, da ihr nicht zugeben möchtet, dass ihr rechtzeitig mit dem Lernen begonnen habt. Dann tröstet es euch vielleicht, zu wissen, dass alle anderen euch beneiden.

Oder dass zumindest ich, die diesen Blogeintrag tatsächlich (schaut auf die Zeitanzeige!) um fünf vor zwölf schreibe, euch beneide.
Um das einmalige Gefühl, alles erledigt und nichts vergessen zu haben. Um das Wissen darum, dass man sein Bestes gegeben hat und nicht nur sein Schnellstes. Um die Austrahlung von Sicherheit und Zuverlässigkeit, die euch umgibt. Und auch um eure sorgfältig und übersichtlich geführten Reinhefte und Ordner.

Und wenn ihr jetzt gerade eure Maturbücher lest und französische Vokabeln büffelt und euch vielleicht etwas blöd vorkommt, stellt euch vor: Wie ruhig werdet ihr neben mir auf die mündliche Prüfung warten, während dem ich wie eine Verrückte grinsend (Ich grinse immer, wenn ich nervös bin!), und total übernächtigt in meinen unvollständigen Notizen blättere.

Und auch wenn ich mir heute vornehme, dieses Mal alles anders zu machen, und auch wenn ich immer besser werde, wenn es darum geht die Dinge Last-Minute zu erledigen, und selbst wenn ich es schaffe, mich für ein paar Prüfungen rechtzeitig vorzubereiten...

Wie schön wäre es doch, wenn dieser Blogeintrag noch gestern fertig gewesen wäre.
M-L

Ein Kind mit Grössenwahn

Nach zwei Jahren in der „hintersten Reihe“ (Mathe) sind meine Tage an der Kanti bald gezählt. Nein, es ist nicht so, dass ich hochintelligent bin und die Matur nach nur zwei Jahren Kanti schaffe. Es ist nur so, dass ich nach meinem Austauschhalbjahr in eine Klasse voller ehemaliger FMS-Schüler kam. Es war schon hart, zwei Jahre lang die Jüngste zu sein (man bedenke nur die Interessensunterschiede zwischen mir und meinen Schulkameraden). Dazu kamen ständig nervige Bemerkungen der Lehrer über die stoffliche Zurückgebliebenheit der FMS-Schüler. Natürlich zählte ich mich nicht zu dieser Specialtreatments bedürftiger Menge, trotzdem musste ich wöchentlich eine ganze Stunde länger in den Mathematikunterricht als die aus der Parallelklasse.

Als wäre das nicht schon genug, haben alle um mich herum dieses Abschlussprüfungstheater schon einmal durchgemacht, weshalb ich nun ganz alleine ins kalte Wasser springen muss. Dies ist auch der Grund, weshalb ich folgenden Gegenstand benötige. Um mir klar zu machen, dass ich langsam mal pressieren sollte. Aber vorallem um mir die Freude des "und wieder ein Tag weniger"-Kreuz' zu bereiten.

Denn wisst Ihr was? Anstatt mich nun endlich erwachsen zu fühlen (ich sage immer noch "wenn ich dann erwachsen bin"), fühle ich mich in dieser bewegten Zeit eher frei wie ein Kid. Alles ist im Umbruch. In Zeiten wie diesen könnte ich die Welt umarmen, nach New York auswandern, Zehn Kinder kriegen, eine Firma gründen, die dritte Welt retten, Obamas rechte Hand sein und für Euch alle Paprikahühnchen kochen. Möge es geschehen...

Ich hoffe ihr habt alle ein Gespür für Sarkasmus und entschuldige mich bei Alex und Chrögl. Ich weiss, Ihr wart auch anders als alle anderen aus dieser Klasse. Es hat mich übrigens sehr gefreut, die ersten und die letzten zwei Jahre unserer Schulkarriere mit euch zweien gemeinsam zu meistern - das macht uns keiner nach. (Halina, ich weiss, das ist mir heute nicht zum ersten Mal eingefallen. Es musste trotzdem noch einmal erwähnt werden.)

Noch ein wichtiger Nachtrag: damit ihr Anna und ihre spezielle Art aufzufallen nicht vergesst.